Schüler*innen kommen mit völlig unterschiedlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Interessen in die Schulen.

Auch wenn eine erfahrene Lehrkraft mit den Jahren eine Expertise in impliziter Diagnostik entwickelt, so ist sie jedoch nicht in der Lage, dies für alle Lernende gleichermaßen objektiv zu leisten. Während der Schulschließungen durch Corona wurde diese Expertise vor große Herausforderungen gestellt.

Wie baue ich als Lehrkraft analoge oder digitale / hybride Unterrichtseinheiten auf, die alle Schüler*innen möglichst dort abholen, wo sie stehen, stellte sich als Kernkompetenz heraus.

Seit einigen Jahren gehört die diagnostische Kompetenz zu den Kernbereichen des Lehrberufs. 
(Beschluss der KMK 2004, in der Form vom 16.5.2019 -  Standards für die Lehrerbildung)

Eine professionelle Ausübung des Lehrberufs erschöpft sich längst nicht mehr nur in der Fachexpertise und methodisch-didaktischen Kompetenzen. Wissen zu vermitteln bedeutet nach zeitgemäßer konstruktivistischer Auffassung nicht das Bereitstellen vorstrukturierter Lerneinheiten, die stark auf Reproduktion setzen, sondern das Schaffen einer Lernsituation, eines Lernarrangements, in der Wissen immer wieder individuell reorganisiert, (re)konstruiert und reflektiert wird. Die Bedingungen und Ausgangspunkte lassen sich nur im diagnostischen Dialog aller am Lernprozess Beteiligten herausfinden.

Pädagogische Diagnostik so verstanden, ist Teil eines hybriden Schul- bzw. Unterrichtsentwicklungskonzeptes, das das Lehren und Lernen auf standardisierte Grundlagen stellt und die Bedingungen zu individueller Förderung ermöglicht.

 

Der folgende Kreislauf verdeutlicht den Prozess:

Das Institut für Unterrichtsentwicklung und Evaluation hat dazu ein erprobtes und vielfach bewährtes Konzept entwickelt.
In nur einem Tag erfahren Sie die Grundlagen und stellen bereits ein Diagnoseinstrument für Ihre eigene Lerngruppe her.

Das Seminar beginnt mit einer kurzen Einführung in die Kompetenzorientierung und dem Zusammenhang zu individueller Förderung.
Im Mittelpunkt stehen die relevanten pädagogischen diagnostischen Instrumente:

  • Gespräch
  • Befragung
  • Beobachtung (qualitativ und quantitativ)
  • Selbstreflexion
  • Portfolio
  • Lerntagebuch

Am Ende dieses Moduls ist jeder Teilnehmer in der Lage ein Diagnoseinstrument für seine Lerngruppen und ausgewählte Kompetenzen zu erstellen.
Ein ausführliches Handout mit zahlreichen Beispielen liegt im Seminar für Sie bereit.